„Ja, wir trauen uns …“ - Das Sakrament der Ehe
Die Liebe unter den Segen Gottes stellen

Trotz der zunehmenden Individualisierung und Pluralisierung von Lebensstilen entscheiden sich nach wie vor viele Paare, ihrer Liebe durch die Ehe einen öffentlichen und verbindlichen Charakter zu geben.
Für Christinnen und Christen ist es wichtig, ihre Liebe unter den Segen Gottes zu stellen und zu wissen, dass sie auf ihrem gemeinsamen Lebensweg von Gott begleitet werden.
Als Mann und Frau haben Sie sich kennen und lieben gelernt.
Im Ja-Wort, das sich die Brautleute schenken, und in der Liebe, die sie verbindet, wird zeichenhaft die Liebe sichtbar, mit der Gott uns Menschen begegnen will.
Fragen & Antworten
Tipps für die Planung der kirchlichen Trauung
Sie haben sich entschieden, kirchlich zu heiraten und fragen sich, wer eigentlich zuständig ist? Welche Dokumente Sie benötigen und was eigentlich beim Traugespräch besprochen wird?
Wie und wann organisieren wir die Terminabsprachen?
Zuständig ist wahlweise das Pfarramt der Braut oder des Bräutigams. Wenn nur ein Partner katholisch ist, ist das Wohnpfarramt dieses Partners zuständig.
Bezüglich der Terminabsprachen für die Trauung sollten sie sich rechtzeitig (rund 6 bis 12 Monate vorher) an das Pfarrsekretariat (Tel.: 03366/78246) wenden, damit der Wunschtermin realisiert werden kann.
Treffen Sie erst nach der Festlegung des Trautermins mit dem Pfarrer verbindliche Absprachen mit Restaurant, Musik etc. Besonders im Frühjahr und Sommer heiraten viele Paare, so dass eine langfristige Planung ratsam ist.
Was ist ein Ehevorbereitungsseminar?
Eine gelingende Ehe und eine glückliche Familie sind kostbar und wertvoll. Dafür zahlt es sich aus, etwas zu investieren.
Der Partnerkurs (Ehevorbereitung) für Brautpaare ist ein fixer Bestandteil in der Vorbereitung auf die kirchliche Trauung.
Paare, die sich offen darauf einstellen, bekommen wertvolle Anregungen und hilfreiche Informationen.
Bei den Kursen zur Vorbereitung auf die verbindliche Lebensform der Ehe kommen jene Themen zur Sprache, die bei der Gestaltung von Ehe und Familie zählen.
Welche Unterlagen und Dokumente benötigen wir für die kirchlichen Trauung?
- Taufscheine bzw. Taufbestätigung
- Geburtsurkunden
- Meldezettel
- amtliche Lichtbildausweise
- standesamtliche Heiratsurkunde
- Daten der Trauzeugen
Welche Funktion und Aufgabe hat der/die Trauzeuge/in bei der kirchlichen Trauung?
Nach dem kirchlichem Recht beschränkt sich die Aufgabe des Trauzeugen / der Trauzeugin darauf, die erfolgte Trauung im Zweifelsfall zu bezeugen.
Sie / er muss daher nach staatlichem Recht voll geschäftsfähig sein, d.h. das 18. Lebensjahr vollendet haben. Sie / er muss weder getauft noch gefirmt sein.
Was gehört zur Trauungsfeier in der Kirche?
Wenn Sie sich dafür entschieden haben, katholisch kirchlich zu heiraten, dann heißt das, dass Sie einander Ihr Eheversprechen im Rahmen eines Gottesdienstes geben. Das kann in der Form eines Wortgottesdienstes oder einer Hl. Messe (Trauungsgottesdienst oder auch Brautmesse genannt) geschehen. Gemeinsam mit Ihrem Trauungspriester werden Sie besprechen, für welche konkrete Form und Gestaltung Sie sich dann entscheiden.
In jeden Fall können Sie die Schriftstellen, die gelesen werden sollen, auswählen und auch überlegen, wer aus Ihrer Familie oder Ihrem Freundeskreis eine Lesung übernehmen könnte. Vorschläge für mögliche Texte finden Sie unter www.kirchlichheiraten.at oder www.martinus.at.
Ihr Trauungspriester wird Sie beraten, an welchen Stellen des Gottesdienstes Gemeindegesang oder andere Musikstücke möglich sind. Bitte beachten Sie aber, dass im Rahmen der liturgischen Feier nicht jede beliebige Komposition möglich ist.
Was ist das Traugespräch?
Einige Wochen vor der Eheschließung trifft sich der Priester mit Ihnen zu einem Traugespräch. Dabei kommen viele verschiedene Themen zur Sprache: Zum einen möchte der Pfarrer Sie als Paar besser kennen lernen, damit er die Trauung persönlich gestalten kann. Zum anderen können Sie gemeinsam offene Fragen zur Gottesdienstgestaltung wie Lied- und Textauswahl, Trauzeugen etc. klären.
Bei diesem Gespräch wird auch das sogenannte Trauungsprotokoll angefertigt.
Welchen Sinn hat das Trauungsprotokoll?
Im Trauungsprotokoll wird geklärt, ob die Voraussetzungen für eine Eheschließung gegeben sind. Damit Sie sich in Ruhe alles überlegen können, hier einige Punkte, um die es dabei geht.
Bei Zweifel in irgendeinem Punkt empfehlen wir ihnen das Gespräch mit einem Seelsorger oder in einer katholischen Familienberatungsstelle.
FREIHEIT
Eine kirchliche Eheschließung ist nur dann gültig, wenn sie mit freiem Willen erfolgt. Wenn Sie sich nicht ganz frei fühlen, sollten Sie noch rechtzeitig vor der geplanten Trauung ein klärendes Gespräch (mit einem Seelsorger oder einer Eheberaterin) suchen.
UNAUFLÖSLICHKEIT
Nach christlicher Auffassung entspricht es der ehelichen Liebe, dass sich die Partner für immer aneinander binden. Bekennen Sie sich zur Unauflöslichkeit der Ehe? Wollen Sie Ihre Ehe ohne Vorbehalte und Bedingungen als einen Bund für das ganze Leben schließen?
TREUE
Eheliche Liebe verlangt den entschiedenen Willen für eine ausschließliche Bindung an den Ehepartner. Sind Sie bereit, Ihrem Partner/Ihrer Partnerin für das ganze Leben treu zu bleiben und diese Treue ausdrücklich zu versprechen?
LEBEN WEITERGEBEN
Die Liebe von Mann und Frau ist grundsätzlich auch auf die Weitergabe des Lebens hingeordnet. Sind Sie bereit, Kindern das Leben zu schenken und für ihre Erziehung zu sorgen? (Dies gilt natürlich nicht, wenn keine Kinder zu erwarten sind.) Im besonderen sollten Sie auch um die sittliche und religiöse Erziehung besorgt sein.
SAKRAMENT
Christliche Partner setzen mit der kirchlichen Eheschließung ein Zeichen ihres Glaubens: Die eheliche Liebe wird Abbild der Liebe Gottes. Gott selbst ist es, der Ihre freie Entscheidung für einen Menschen annimmt - Jesus sagt: "Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen" - , weshalb auch die Kirche das Jawort der Brautleute besonders ernst nimmt. Die Ehepartner dürfen darauf vertrauen, dass Gott ihnen mit seiner Hilfe beisteht.
KINDER
Wenn Sie miteinander Kinder haben, geben Sie bitte an: Namen, Geburtstage, Tauftage, Taufpfarren; dann können diese Kinder als ehelich eingetragen werden.
Über andere Kinder soll der Partner/die Partnerin informiert werden; auch darüber, wie deren Versorgung geregelt ist.
FRÜHERE BEZIEHUNGEN
Wenn Sie früher mit jemandem in eheähnlicher Gemeinschaft gelebt haben, soll zumindest darüber gesprochen werden, weil eine solche Tatsache für die Ehe von Bedeutung ist.
Ebenso ist eine Information nötig, wenn Verpflichtungen aus einer früheren Ehe oder einer eheähnlichen Gemeinschaft bestehen.
EHEHINDERNISSE
Im Laufe der Geschichte wurden verschiedene Umstände als hinderlich für eine Ehe anerkannt. Manche Punkte sind sofort einsichtig, manche bedürfen vielleicht einer Erläuterung, die Ihnen der Seelsorger gerne gibt. Jedenfalls sollten Sie die hier angeführten Ehehindernisse durchlese
- Mangelndes Alter
- Unfähigkeit zum Geschlechtsverkehr
- Eheband: Wenn eine Ehe kirchenrechtlich noch besteht
- Religionsverschiedenheit: Ehe eines Getauften mit einem Ungetauften bzw. mit einem aus der Kirche Ausgetretenen
- Ordination: Diakon, Priester
- Amtliches ewiges Gelübde der Keuschheit
- Entführung
- Gattenmord
- Blutsverwandtschaft: z. B. Cousin, Cousine, Onkel, Tante, Neffe, Nichte
- Schwägerschaft in gerader Linie
- Mangelnde öffentliche Ehrbarkeit in gerader Linie: Wenn jemand einen Elternteil oder das Kind eines früheren Partners heiraten will
- Gesetzliche Verwandtschaft (Adoption in gerader Linie und zweiter Grad der Seitenlinie)
Wenn Sie Zweifel haben, ob eines dieser Hindernisse auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Seelsorger. Bei manchen Ehehindernissen kann Dispens erteilt werden. Das Ansuchen stellt der Seelsorger.
STERILITÄT
Wenn es Hinweise gibt, dass Sie keine Kinder bekommen können, ist die Information darüber für den Partner wichtig.
BEEINTRÄCHTIGUNG
Wer eine Ehe führen und Verantwortung für Nachkommenschaft übernehmen will, muss entsprechende körperliche, geistige und seelische Voraussetzungen mitbringen. Wissen Sie um diesbezügliche Beeinträchtigungen?
Infos von www.beziehungsleben.at